Profanierung von St. Martin am 21. Juni 2007, 18.00 Uhr

 

Aus dem Pfarrbrief "Ostern 2007"

 

"Als das Bistum Essen gegründet wurde, konnte niemand voraussehen, dass es nur fünf Jahrzehnte später notwendig werden würde, Kirchen zu schließen. Die Zahl der Katholiken im Bereich der Diözese ist zurückgegangen, auch die Zahl der Gottesdienstteilnehmer am Sonntag und die der Priester.

 

Es schmerzt, mit ansehen zu müssen, dass eine Kirche aufgegeben wird. Verständlich sind Trauer und Klage insbesondere bei denen, die hier die räumliche Mitte ihres religiösen Lebens hatten. Zu viele Erinnerungen hängen für die Gemeinde insgesamt, für Familien und für einzelne Gläubige an diesem Gebäude, als dass es einfach sang- und klanglos geschlossen werden könnte. Die vielen gottesdienstlichen Feiern, die hier stattgefunden haben, brauchen einen Abschluss, in dem Bedauern und Trauer zum Ausdruck kommen können, aber auch Dank für das Gewesene und Hoffnung im Blick auf den Neuanfang, der mit diesem Ende verbunden ist. Doch im Vertrauen auf Christus, den Herrn der Zeit und der Ewigkeit, können wir als Gemeinde weitergehen, auch wenn die Wege unübersichtlich scheinen und auf manches zu verzichten ist." Diese nachdenklichen Sätze schreibt unser Bischof Dr. Felix Genn in seinem Vorwort zur Liturgie, die bei der Profanierung der 96 Kirchen in unserem Bistum zum Tragen kommt.

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Am 8.6.1974 wurde St. Martin von unserem damaligen Bischof Dr. Franz Hengsbach eingesegnet, nun wird die Kirche am Donnerstag, 21. Juni 2007, um 18.00 Uhr durch unseren Weihbischof Franz Vorrath profaniert, das heißt, er feiert mit uns zum letzten Mal in St. Martin die hl. Messe, wozu ich die Gemeinde herzlich einlade. Danach findet kein Gottesdienst mehr in St. Martin statt. Die Kultgegenstände und die künstlerisch wertvollen Bauteile, z.B. die Fenster, werden nach dem 21.6. ausgebaut und einer weiteren Verwendung oder einem Verkauf zugeführt, ehe im August alles abgerissen und mit dem Neubau der Häuser begonnen werden kann.

 

Dechant Jochen Winter

Die ansprechenden Fenster mit Szenen aus dem Leben des Hl. Martin von Tours, dem Namenspatron unserer Kirche in Vormholz, schuf der Hagener Künstler Leo Janischowsky in den 1980er Jahren: Janischowsky & Partner, Atelier und Ausstellungsraum in Steinfurt