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Fastentuch sagt Danke

Seit Aschermittwoch ist in allen Kirchen der Pfarrei St. Peter und Paul Witten, Sprockhövel und Wetter wieder ein Fastentuch zu bestaunen. Diesmal steht dort vor allem ein Wort im Vordergrund: „Danke“.

 

Bereits Anfang des Jahres kam man ins Staunen, wenn man an den Schaukästen vor den Kirchen der Pfarrei St. Peter und Paul vorbeiging. Denn anders als sonst hingen dort keine aktuellen Termine und Hinweise, sondern nur ein grünes Plakat mit der Aufschrift „Danke“. „Innerhalb unserer PEP-Steuerungsgruppe haben wir uns für das Jahr 2025 als roten Faden vorgenommen, ganz bewusst „Danke!“ zu sagen. Und zwar allen, die ehrenamtlich und hauptamtlich ihre Energie und ihr Engagement in die Arbeit in unseren Gemeinden stecken“, erklärt Pfarrer Holger Schmitz bei einem Besuch in St. Josef. Dort zeigt er dann auch gleich den nächsten Baustein der Danke-Aktion: Es ist das diesjährige Fastentuch, das während der Fastenzeit in allen Kirchen der Pfarrei hängt. Darauf zu sehen sind zwei Hände, deren zum Halbkreis geschlossenen Finger ein Herz symbolisieren und dazwischen steht erneut das Wort „Dankeschön“.

 

Ohne Ehrenamtliche kein Gemeindeleben

Jedes Jahr hängt die Pfarrei in der Fastenzeit ein großes Tuch in ihre Kirchen, meist gut sichtbar hinter dem Altar, auf dem ein Leitgedanke steht, der durch die Fastenzeit tragen soll. Dieses Jahr wurde zum zweiten Mal auf ein selbst gestaltetes Motiv zurückgegriffen anstelle des Hungertuchs von Misereor, das immer zur Verfügung gestellt wird. Pfarreimitglied Blanka Eckenroth, die federführend hinter der Gestaltung der Pfarrnachrichten und der Pfarrei-Werbemittel steht, hat das Motiv in diesem Jahr entworfen. Dafür hat sie den grünen Kreisen im Pfarreilogo noch mehr Farbe gegeben, um die Vielfalt der Mitarbeit hervorzuheben. „Das sind nicht nur die Menschen, die ehren- und hauptamtlich unsere Gottesdienste mitgestalten und vorbereiten, das sind auch die Menschen, die bei Festen mit anpacken, die die Erstkommunionvorbereitung übernehmen, die sich in unseren Gremien engagieren, die in unseren Kirchen nach dem Rechten schauen, Jugendgruppen leiten, und, und, und. Die Liste ließe sich endlos fortführen. All diesen Menschen gilt unser Dank“, betont Pfarrer Holger Schmitz. Denn klar ist auch, dass viele Angebote in der Pfarrei ohne diese Menschen gar nicht gemacht werden könnten. „Deshalb sagen wir auf verschiedenen Kanälen einfach mal Danke. Zuvor über die Schaukästen mit dem Danke-Plakat sowie auf dem Titelblatt der ersten Pfarrnachrichten in diesem Jahr. Nun über das Fastentuch, das wir in der Fastenzeit natürlich auch immer wieder als Thema in die Gottesdienste einfließen lassen“, so Schmitz. „Denn all diese Menschen machen unsere Gemeinden lebendig und sorgen dafür, dass wir als Kirche und Gemeinschaft weiterbestehen können.“

 

Info

Die Tradition der Fastentücher reicht bis ins Mittelalter zurück. Während der Passionszeit wurden Altar und bildliche Darstellungen Jesu mit dem Fasten- oder Hungertuch verhüllt, damit sich die Gläubigen im Gottesdienst ganz auf das gesprochene Wort konzentrieren können. So hatte das Fastentuch ursprünglich die Funktion, die Gemeinde optisch vom Altarraum zu trennen. Auf diese Weise war es den Gläubigen nur möglich, das Geschehen des Gottesdienstes hörend zu verfolgen. Es wurde also mit den Augen gefastet. Hierauf geht die alte Redewendung „am Hungertuch nagen“ übrigens zurück und bezieht sich somit nicht nur auf materielle Armut, sondern auch auf die optisch erzwungene scheinbare Gottferne.