Am Sonntag, 25. August, wurde in der Pfarrkirche St. Peter und Paul in Witten-Herbede die Ausstellung „Verschaff mir Recht“ eröffnet. Pallottinerpater Siegfried Modenbach hielt die Messe und ging in seiner Predigt auf die andauernde Diskriminierung von Menschen mit anderer Sexualität ein. Er beklagte, dass sich die katholische Kirche noch immer nicht zu einer angemessenen Form einer Segensfeier habe durchringen können und er sehne den Tag herbei, an dem Priester und Bischöfe keine Angst mehr haben müssen, sanktioniert, beschimpft und ausgegrenzt zu werden, wenn sie Menschen mit anderer Sexualität den Segen Gottes zusagen.
In den Mittelpunkt seiner weiteren Ansprache stellte er dann das allumfassende Liebesgebot Jesu, dem er mit der Liedzeile eines Schlagers aus der Mitte des vorigen Jahrhunderts einen besonderen Akzent hinzufügte: „Kann denn Liebe Sünde sein?“ Liebe und Sexualität gehören zu den uns von Gott geschenkten Lebenskräften. Wenn ich jemanden wirklich liebe mit Leib und Seele, dann nehme ich Gottes Geschenk an. Darum gelte, wenn es am Ende des Liedes heißt: „Liebe kann nicht Sünde sein, doch wenn sie es wär‘, dann wär’s mir egal – lieber will ich sündigen, als ohne Liebe sein!“
Im Anschluss an die Messe eröffnete der PGR-Vorsitzende Benno Jacobi die Ausstellung und appellierte in seiner Ansprache an die Besucher und Besucherinnen, sich für die Rechte queerer Menschen auch hier in Deutschland einzusetzen und jegliche Angriffe auf die freiheitliche Grundordnung abzuwehren.
Beim anschließenden Kirchplatztreff bestand Gelegenheit zum Meinungsaustausch. Die Ausstellung läuft bis zum 22. September und ist sonntags von 12.30 Uhr bis 16 Uhr, dienstags von 13 Uhr bis 16 Uhr und donnerstags von 15 Uhr bis 18 Uhr. geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Text: Benno Jacobi
Fotos: Martin Kramer