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PGR blickt auf erste Hälfte der Amtszeit


Der Pfarrgemeinderat hat bei seiner Klausurtagung im Februar genau betrachtet, was in der ersten Hälfte der Amtszeit schon geschafft wurde und was noch zu tun ist. PGR-Vorsitzende Benno Jacobi und Stefanie Gockel berichten im Interview.

 

Das Gespräch führte Patrizia Labus

 

Die erste Hälfte der Amtszeit des Pfarrgemeinderats ist vorbei, wie war die Stimmung dazu bei der Klausurtagung Anfang Februar?

 

Stefanie Gockel: Die Klausurtagung stand unter dem Motto „Boxenstopp“, sprich, wir wollten schauen, wo wir nach zwei Jahren gelandet sind. Was haben wir geschafft und was müssen wir noch angehen. Dabei wurde zunächst deutlich: Wir haben ein gutes Miteinander, eine gute Zusammenarbeit entwickelt, in der jeder jeden zu Wort kommen lässt.  Wir haben auf Projekte geschaut, die wir erfolgreich umsetzen konnten. Dazu zählt die Pfarrwallfahrt mit einem speziellen Programm für Jugendliche, die wir in dieser Form dieses Jahr auch wieder aufgreifen und dabei die Gemeinden, die noch nicht beteiligt waren, einbinden möchten.

 

Benno Jacobi: Dazu zählt aber auch der Motorradgottesdienst, der inzwischen zum zweiten Mal erfolgreich umgesetzt werden konnte und uns gezeigt hat: Solche Formate, solche Angebot für neuartige Gottesdienste werden konfessionsübergreifend sehr gut angenommen.

 

Was hat der PGR sich denn vorgenommen und noch nicht umgesetzt?        

                            

Gockel: Zu Beginn war uns besonders wichtig, die Jugendarbeit voranzutreiben. Dabei schwebte uns die Idee vor, eine Art Jugendparlament zu gründen. Wir haben aber nun festgestellt, dass das womöglich zu ambitioniert war, da einfach viele Jugendliche, die in der Jugendarbeit in der Pfarrei tätig sind, ohnehin schon vernetzt sind. Da wäre noch ein Gremium einfach zu viel. Aber was gut geklappt hat, ist die Vernetzung der Messdiener aus der gesamten Pfarrei. Die haben beispielsweise in Neviges erstmals gemeinsam gedient und möchten solche Aktionen weiter vorantreiben. Zum Beispiel in Form eines Jugendtages oder eines gemeinsamen Messdienerausflugs.  

 

Jacobi: Was wir noch weiter in unserer Amtszeit im PGR verfolgen werden, ist die Einrichtung von Teams in pastoralen Handlungsfeldern (TiP) an allen Standorten. Bisher gibt es diese erst in drei Gemeinden, in St. Liborius, St. Januarius und St. Peter und Paul. An den anderen Standorten gibt es andere Gruppierungen, wie die regelmäßigen Josefstreffen oder runde Tische. Uns wäre wichtig, dass sich an jedem Standort eine feste Gruppe als Ansprechpartner findet, um Dinge dort dann voranzutreiben.

Ein weiteres, wichtiges Thema, das uns die nächsten zwei Jahre noch beschäftigen wird, ist das Thema „Wirtschaft-Finanzen-Liegenschaften“. Dazu gibt es im Februar einen Empfehlungsbeschluss für den Verkauf von St. Antonius und eine Absichtserklärung für St. Januarius, damit dort mit einem Investor fortgefahren wird. Die weiteren Überlegungen zum Standort St. Peter und Paul, um dort ebenfalls ein zukunftsfähiges Modell zu errichten, kommt noch auf den PGR zu.

 

Mit Blick auf die nahe Zukunft: Was ist für die Pfarrei in diesem Jahr noch geplant?

 

Jacobi: Die Idee kam aus der Steuergruppe und der PGR hat sie gerne aufgenommen: In Anlehnung an den Bestseller von Jules Vernes wird es in jeder Gemeinde der Pfarrei an einem der Fastensonntage eine Reihe geben unter dem Titel: „In 40 Tagen um die Welt“. So blickt St. Josef auf Europa mit einem Filmabend, der die Multikulturalität Europas zeigt. In St. Peter und Paul geht es mit Pastor Dominic Ekweariri in einem Familiengottesdienst mit Trommelmusik nach Afrika. St. Liborius nimmt sich Asien vor und dabei vor allem Palästina und Israel: Ein Krippenbauteam baut eine Passionskrippe auf und erläutert diese. In St. Januarius geht es mit Geschichten von Emilio, einem Kind, das in der Antarktis geboren wurde, nach Antarktika und Ozeanen. Den Abschluss bildet St. Augustinus und Monika mit einem Gottesdienst gemeinsam mit Pastor Jochen Hesse und dem Brasilienkreis.

Im Spätsommer zeigen wir außerdem eine Ausstellung in Herbede, die vier Wochen lang auf 13 Roll-Ups queere Menschen aus verschiedenen Ländern in deren mitunter schwierigen Lebenssituationen zeigt und wie sich die Kirche im jeweiligen Land dazu verhält. Auch sehr spannend.

 

Was ist dem Pfarrgemeinderat für die zweite Hälfte der Amtszeit noch wichtig?

 

Gockel: Wir sind seit 2005 eine Pfarrei und das zarte Pflänzchen wächst langsam zusammen. Im Juni wird es beispielsweise auch einen gemeinsamen Gottesdienst mit allen Musikgruppen aus den Gemeinden geben. Dennoch ist uns auch ganz wichtig, dass jede Gemeinde vor Ort ihre Identität behält und sich vor Ort engagiert. Denn nur so kann das Leben vor Ort auch aufrechterhalten werden.  

 

Jacobi: Wir möchten außerdem mit Blick auf die immer kleiner werdende Personaldecke bei den Hauptamtlichen darauf hinarbeiten, dass Ehrenamtliche und Wortgottesdienstleiter*innen zunehmend zum Einsatz kommen, auch jetzt schon, wo noch hauptamtliche Priester da sind. Das ist auch ein Appell ans Pastoralteam, dass dort auch jetzt schon Aufgaben abgegeben werden und Wortgottesdienstleiter*innen stärker eingebunden werden, damit die Gemeinden sich an solche Gottesdienstformate gewöhnen können.

 

Fotos: Patrizia Labus