Das Leitungsteam der Kolpingsfamilie St. Liborius Wengern wollte nach vielen Jahren engagierter Führungstätigkeit die Arbeit in jüngere Hände legen. Wie bei vielen anderen Vereinen fand sich leider niemand, der diese anspruchsvolle Arbeit übernehmen wollte. So musste nach der Satzung der Kolpingsfamilien in Deutschland die Kolpingsfamilie St. Liborius Wengern zum großen Bedauern aller abgewickelt werden.
Sollten damit auch die seit vielen Jahren in regelmäßigen Abständen stattfindenden Aufenthalte im „Haus am Weststrand“ ein Ende haben? Nein! Sagten sich Alfred Kriebel und Marie-Luise Thoms, die den diesjährigen Aufenthalt noch in der aktiven Zeit der Kolpingsfamilie vorbereitet hatten. Und so fuhren am Mittwoch, dem 14. Juni, 31 Mitglieder und Freunde der ehemaligen Kolpingsfamilie mit dem Bus nach Norddeich, um mit der Fähre auf die geliebte Insel (O-Ton Ev. Kirchenkreis Hattingen-Witten: „Mein Hawaii ist Norderney“) überzusetzen.
Das vom Evangelischen Kirchenkreis Hattingen-Witten seit mehr als 30 Jahren geführte, christlich geprägte „Haus am Weststrand“ war das Ziel der Mitfahrenden, die zum Teil seit vielen Jahren dort eine Urlaubswoche verbracht hatten.
Das Haus ist direkt an der Strandpromenade gelegen, so hat man in „Pole Position“ von den meisten Fenstern einen direkten Blick aufs Meer und kann die traumhaften Sonnenuntergänge bequem vom Fenster aus fotografieren.
Nach dem gemeinsamen Frühstück – neben den Wengeranern waren noch rund 40 Mitglieder der evangelischen Kirche in Witten zu Gast – fanden sich lockere Gruppen und Grüppchen zusammen zur Eroberung des umfangreichen Einzelhandelsangebots, von einzelnen Zielen wie „Weiße Düne“, „Oase“ „Meierei“, „Hafen“, „Flugplatz“ oder der vielfältigen kulturellen Angebote der Kurverwaltung.
Es wurde nie langweilig, wer keine Lust mehr zum Laufen hatte, setzte sich auf eine der vielen Bänke und sah dem Strandtreiben oder den Spaziergängern auf der Strandpromenade zu. Viele nutzten auch die gastronomischen Angebote, wobei von den Gästen des „Hauses am Weststrand“, die durch das umfangreiche und schmackhafte Vollpensionsangebot gesättigt waren, überwiegend nur die Eiscafés nachgefragt wurden. Nach 7 Tagen war allen klar: Die Tradition „Urlaub im Haus am Weststrand“ muss fortgeführt werden, wir kommen wieder!
Damit einher geht auch der feste Wille, die Treffs – wie in der ehemaligen Kolpingsfamilie – ohne unmittelbare Anbindung an die Kolpingsfamilien Deutschland fortzusetzen. Immer am ersten Freitag im Monat trifft man sich im Gemeindezentrum St. Liborius zu unterschiedlichen Aktivitäten. Ein Angebot, das für Mitglieder der katholischen Gemeinde St. Liborius, aber auch für alle anderen, offensteht. Der ökumenische Gedanke, der in Wengern durch eine Reihe anderer Aktivitäten ausgeprägt ist, soll auch hier gelebt werden!
Text und Fotos: Werner-Georg Kölling