Zwei Zahlen, die in der Pfarrversammlung am Dienstag, 15. November, im Gemeindeheim St. Augustinus und Monika in Wetter-Grundschöttel präsentiert wurden, sagen schon mehr als viele Worte. Im Jahr 2021 nahm die Pfarrei durch u.a. Schlüsselzuweisungen des Bistums, Vermietungen/Erbbacht und Kollekten/Spenden 525 000 Euro ein. Dem gegenüber standen Fixkosten in Höhe von 447 000 Euro. Darin u.a. enthalten: die Personalkosten (abseits vom Pastoralteam, das vom Bistum direkt bezahlt wird), Ausgaben für Energie und Wasser, Instandhaltung und Wartung.
Während die Einnahmen auch durch eine weiter sinkende Zahl von Gemeindemitgliedern und damit ebenfalls sinkende Kirchensteuermittel, die das Bistum überweist, zurückgehen werden, steigen parallel die Kosten. Beispiel: Heizkosten. Sie lagen 2021 bei 42 115 Euro. Die Prognose für 2022: Beim Gas werden sich die Kosten voraussichtlich verdreifachen, beim Heizöl verdoppeln.
Als eine der Stellschrauben, um gegenzusteuern, hat der Kirchenvorstand einen Grundsatzbeschluss gefasst, den Pfarrer Holger Schmitz den rund 40 anwesenden Gemeindemitgliedern präsentierte. „In unseren Kirchen werden wir die Heizungen so einstellen, dass die Obergrenze bei zwölf Grad liegt, und es nicht kälter wird als acht Grad“, sagte Pfarrer Holger Schmitz. „Wer möchte, kann sich gerne von zuhause eine Decke für den Gottesdienstbesuch mitbringen. Es braucht sich niemand schämen, weil ihm schnell kalt wird.“
Als zweiten wichtigen Punkt für die Zukunft nannte der Pfarrgemeinderatsvorsitzende Benno Jacobi, dass „energetisch langfristig etwas passieren muss – Stichwort Solarenergie“. Dies werde sicher ein Thema für 2023 sein, stellte er in Aussicht.
Personalfragen beeinflussen Gottesdienstzeiten
Ein weiteres Thema, das die Pfarrei-Verantwortlichen beschäftigt, betrifft den Bereich des Personals. Im Pastoralteam steht nach dem Ruhestand von Gemeindereferentin Petra Gewert Ende 2021 nun ab dem Frühjahr 2023 die beginnende Ruhephase der Altersteilzeit von Gemeindereferentin Angela Hoppe an. Gemeindereferentin Dorothee Janssen ist im ersten Quartal 2023 im Sabbatical. „Im Bistum werden mehr Stellen frei als besetzt werden“, betonte Pfarrer Holger Schmitz noch einmal, „zum jetzigen Zeitpunkt können wir nicht sagen, wie es weitergeht. Wir würden uns freuen, wenn neue Mitarbeiter in unsere Pfarrei kämen. Hier gibt es viele Menschen, die sich aufs Evangelium freuen.“
Mit Blick auf das priesterliche Personal in der Pfarrei kündigte Pfarrer Schmitz an, dass die Gottesdienstzeiten angepasst werden müssten. Der Grund ist u.a. die aktuelle gesundheitliche Situation von zweien der drei Pastöre im Ruhestand, die derzeit keine Messen feiern können. „Das Anpassen der Gottesdienstordnung, voraussichtlich zur Fastenzeit 2023, wird aber ohne großes Streichkonzert gehen“, sagte er.
Zum Bild:
Rückblick – unter anderem mit einem Film von Ulrich Kestler über das vergangene Jahr in der Pfarrei – und Ausblick gehörten zu den Themen auf der Tagesordnung der Pfarrversammlung.
(kook/kook)