In teilweise emotional geführten Diskussionen beschäftigte sich der Gemeinderat in seinen Sitzungen im April und Mai mit seiner eigenen Abschaffung. Das Bistum hat festgelegt, dass bei den im
Herbst stattfindenden Wahlen nur noch Pfarrgemeinderäte, aber keine Gemeinderäte mehr gewählt werden.
Hintergrund der Entscheidung ist unter anderem, dass sich in vielen Gemeinden des Bistums schon länger nicht mehr genügend Gemeinderats-Kandidaten finden lassen. Bereits seit 2013 wurden in
einigen Pfarreien nur noch Pfarrgemeinderäte gewählt. Im Votum unserer Pfarrei findet sich zwar die Aussage, dass Gemeinderäte weiter erwünscht sind, entschieden wurde vom Bistum aber nun
anders.
In der Diskussion wurde deutlich, dass die Mitglieder des Gemeinderates sich nicht an ihr Amt klammern, dass aber sehr wohl die Sorge besteht, Gemeindearbeit und Engagement könne ausgebremst
werden, wenn die Entscheidungshoheit künftig beim Pfarrgemeinderat liegt. Dem für vier Gemeinden zuständigen Gremium fehle die Sachkenntnis für die Situation vor Ort, lautete ein Argument. Das
Selbstverständnis einer für sich selbst sorgenden Gemeinde werde durch zentrale Pfarrgemeinderäte konterkariert, war ein ebenfalls geäußerter Standpunkt.
Dem entgegen gehalten wurde, dass unsere Gemeinde durch das große Engagement vieler Gemeindemitglieder - auch ohne Mandat - sehr gut aufgestellt sei, dieser Arbeit stünde auch in Zukunft nichts
im Wege.
In den nächsten Sitzungen wird sich der Gemeinderat mit den zukünftigen Perspektiven künftiger Gemeindearbeit beschäftigen.
Text und Grafik: Ulrich Kestler