Sein Goldenes Priesterjubiläum hat Jochen Hesse am 10. Juli mit einer Erinnerungsmesse in der Kirche St. Antonius Witten-Buchholz gefeiert. Zu seinem eigenen Bedauern war das wegen der Corona-Pandemie „nur in kleiner Runde möglich“. Aber der 81-Jährige hofft, dass er die Jubiläumsfeier auch noch in größerer Runde in Witten-Herbede feiern kann. „Wann das sein wird, steht aber momentan noch in den Sternen.“
Außer den Corona-Beschränkungen gibt es noch einen weiteren Aspekt, der seinen Blick auf das Jubiläum etwas zwiespältig geraten lässt. Denn die Kirche, in der Jochen Hesse 1970 von Bischof Franz Kardinal Hengsbach zum Priester geweiht wurde, war St. Laurentius in Duisburg-Beeck. Und die wurde als Gottesdienstort aufgeben. Am 12. Juli wurde die letzte Messe gefeiert.
Wenn Jochen Hesse zurückblickt, erzählt er gerne von den Menschen, die ihm auf den vielen Stationen vor und nach der Priesterweihe begegnet sind, und von Projekten, die ihm über die Jahre wichtig waren. Nach dem Theologiestudium und den Examen in Bonn schloss er noch ein Studium der Geschichte und Germanistik für den Schuldienst an. Sein Referendariat absolvierte er in Bochum und arbeitete dann ab 1980 als Geschichts-, Deutsch- und Religionslehrer am Goethe-Gymnasium und an der Hildegardisschule in Bochum.
„Ich hatte aber immer den Wunsch, zusätzlich zur Schule noch in einer kleinen Gemeinde tätig zu sein“, blickt der 81-Jährige zurück. 1985 kam er in die Gemeinde St. Augustinus und Monika Wetter, wo er auch heute noch in Abständen Gottesdienste feiert. Von 1985 bis 1988 war Jochen Hesse Subsidiar in Wetter-Volmarstein, dann ab 1988 in St. Antonius Witten-Buchholz als Pastor tätig. „Es ist wirklich eine schöne Gegend“, sagt er über seine Wahlheimat Witten, von der aus er viele Jahre zu den beiden Schulstandorten in Bochum pendelte. Wobei er dazu schmunzelnd sagt: „Die Gemeinde hat mich immer Pastor genannt, aber eigentlich war ich ja Gymnasiallehrer.“
Vor seinem Wechsel nach Buchholz wurde in Volmarstein 1988 der Partnerschaftskreis Brasilien gegründet. „Er ist entstanden, weil ich viel in Brasilien gewesen war und den Menschen über die Zustände dort erzählt habe. Gemeinsam wollten wir Projekte dort unterstützen und machen das noch heute“, berichtet Jochen Hesse, der 2003 in Ruhestand ging (im Bild ein Foto vom Anfang der 1980er-Jahre mit dem "Bischof der Armen", dem brasilianischen Erzbischof Dom Hélder Camara.
Jochen Hesse ist weiterhin Vorsitzender des Partnerschaftskreises Brasilien und sammelt mit seinen Mitstreitern dafür Spenden. Ihm liegen aber auch andere Hilfsprojekte am Herzen. Bei der Erinnerungsmesse zu seinem Priesterjubiläum war die Kollekte für das Projekt Samenkorn in Guatemala bestimmt. Es ermöglicht armen Jugendlichen, besonders aus der Maya-Bevölkerung, eine Schul- und Berufsausbildung – einschließlich Universität. Denn ohne finanzielle Hilfe haben sie kaum Zugang zu höherer Bildung oder einem qualifizierten Abschluss.
Weitere Informationen zum Hilfsprojekt „Samenkorn“ sind zu finden auf der Internet-Seite http://pijatz.de
Weitere Informationen zum Partnerschaftskreis Brasilien unter https://www.ppherbede.de/st-augustinus-und-monika/gruppen/brasilienkreis
Wer spenden möchte - die IBAN für das Spendenkonto des Partnerschaftskreises Brasilien lautet
DE28454500500002056000
und für das Projekt Samenkorn
DE64447615340190557300
kook/kook (Foto: Martin Kramer/Foto aus den 1980ern: privat)